Ein schwankender Finanzbedarf mit kurzfristigen Zahlungsspitzen wird in der Regel über das laufende Geschäftskonto gedeckt. Mit der Hausbank wird dafür ein Kreditlimit vereinbart, innerhalb dessen das Unternehmen frei über Geldmittel verfügen kann.
Dieser Kontokorrentkredit ist ein kurzfristiger Kredit. Die Zinsen sind variabel und richten sich nach dem aktuellen Geldmarktniveau. Sie werden nur für den tatsächlich in Anspruch genommenen Kredit bezahlt. Die Bank kann ein solches Kreditlimit jederzeit, ohne Einhaltung einer Frist, kündigen. Dieses Risiko sollten Unternehmer im Auge behalten.
Von der Art der Kontoführung hängt ganz wesentlich die Entscheidung für oder gegen die lang- und kurzfristige Kreditvergabe und infolge die Höhe des Zinssatzes ab. Da die dafür notwendige Bonitätseinstufung zum großen Teil automatisiert erfolgt, sollten die wesentlichen Prüfkriterien bekannt sein. Unter anderem wird geprüft, wie viele Tage das Konto im Soll bzw. Haben war oder wie oft es überzogen wurde? Wie stark war der Kreditrahmen ausgelastet, meist unter 50 Prozent oder permanent über 90 Prozent? Wie viele Rücklastschriften gab es und in welcher Höhe? Entsprechen die Geldeingänge der Umsatzentwicklung oder erfolgt eine Verlagerung von oder auf andere Banken?
Als optimal gilt ein Konto, das überwiegend im Haben geführt wird. Positiv eingeschätzt wird auch ein Konto mit wechselndem Soll- und Haben-Saldo im Rahmen der Kreditlinien. Das Konto „atmet und folgt somit seiner Bestimmung“. Kritisch wird es bei ständig hoher Inanspruchnahme und besonders, wenn dies mit einem laufend ansteigenden Soll-Saldo einhergeht. Wenn dann noch das Limit ohne vorherige Ankündigung überzogen wird und Rückführungszusagen nicht eingehalten werden, so hat dies schwerwiegende Auswirkungen auf die Bonitätsbeurteilung bzw. das Rating. Einen groben Überblick über die Qualität der Kontoführung bietet die Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) Statische Liquidität, die Unternehmer nach Absprache von ihrem Steuerberater erhalten.
Erfolgreiche Unternehmen optimieren ihre Kontoführung durch eine vorausschauende Planung der Geldein- und -ausgänge. Sie finanzieren Investitionen langfristig und unterhalten freie Kreditlinien bei mehr als einem Institut, um bei Bedarf Umsätze von einem Konto zum anderen zu lenken. Sollte sich doch einmal ein Engpass andeuten, informieren sie die Bank frühzeitig.